Die Diagnose steht, aber der Arzt deines Vertrauens hat nur gesagt "Nehmen Sie dieses Schilddrüsenhormon (weiter) und dann wird das schon".

Zudem hat er noch nicht einmal erklärt was Hashimoto ist und nun für dich bedeutet?! Ich denke vielen wird es so ergangen sein.



Wissenwertes für den Anfang:

  • Hashimoto kann man aktuell nicht heilen. Es ist eine Autoimmunerkrankung, bei der man bisher noch keinen Auslöser kennt.
    Von daher ist man ein Leben lang auf Schilddrüsenhormone angewiesen.

  • L-Thyroxin ist zwar eine Tablette, aber nicht gleichzusetzen mit Schmerzmittel, Antibiotika & Co.
    Sie enthält das Körpereigene Hormon T4 und außer der Schilddrüse kann kein anderes Organ dieses Hormon bilden.

  • Am besten immer seine Blutwerte samt Referenzwerten in Kopie geben lassen. - Man würde ja auch kein Auto kaufen, ohne es vorher gesehen zu haben ;)

  • Ein TSH über 2,5 µlU/ml spricht schon von einer latenten Unterfunktion. Über 4 manifest.

  • Die freien Werte nicht außer Acht lassen. Diese werden in % ausgerechnet, da jedes Labor andere Messverfahren und somit andere Referenzwerte.

  • Viele Hashis fühlen sich mit freien Werte zwischen 60 - 80% wohl. Der TSH supprimiert meist durch die L-Thyroxin Einnahme.

  • Tägliche Einnahme von L-Thyroxin ist bei Hashimoto sehr wichtig. Nüchtern, mindestens 30 Minuten vor dem Essen.

  • Jede Dosisanpassung (egal ob Senken oder Erhöhen), sollte nach 6-8 Wochen kontrolliert werden. Auch hier auf TSH, fT3 und fT4 bestehen. (Achtung: Vor der Blutentnahme keine Hormone nehmen, da sonst die Werte um bis zu 50% falsch hoch sind.)

  • Anfangs bei einer neuen Dosis, kann es zu einer Erstverschlechterung kommen. Da hilft nur Zähne zusammen beißen und durchhalten. Denn es wird besser, versprochen :)

  • Die Hormone nicht absetzen - außer die Dosis ist zu hoch und man ist in eine künstliche Überfunktion gerutscht. Dies sieht man anhand der Werte.
  • Hat man einmal angefangen Hormone von einem bestimmten Herstelle genommen und verträgt diese, sollte man bei diesem Hersteller bleiben.
    Jeder Hersteller benutzt zwar den selben Wirkstoff, aber unterschiedliche Hilfsstoffe, die die Bioverfügarkeit verändern.


Viele Ärzte stellen leider nur nach TSH ein. Dieser ist aber unter LT nicht aussagekräftig. Zumindest nicht ab einen Wert unter 2 µlU/ml. Deshalb sollten immer die freien Werte (fT3 und fT4) bestimmt werden.


Sollte der Hausarzt dies nicht tun, geht man am besten zu einem Endokrinologen oder Nuklearmediziner. Mit Glück auch zu einem Internisten. Und wenn die sich dennoch querstellen, gibt es freie Labore, bei denen man die Werte bezahlt.
Wichtig dabei ist, sich nicht einfach in die "Psycho-" oder "Hypochonderecke" stecken zu lassen. Bleibt hart und sucht weiter. Auch wenn ihr schon lange sucht.


Weitere Probleme, die auch die SD-Einstellung erschweren, sind Nebenbaustellen bezogen auf Nährstoffe.
Ferritin + CRP, Vitamin D3, Holo TC, Zink und Selen sind dabei vorrangig die gängigsten. Mängel sollten gefunden und über hochdosierte und reine Nahrungsergänzungsmittel aufgefüllt werden.



Zusammenfassung

  • Blutwerte immer in Kopie
  • TSH ≤ 1
  • fT3 und fT4 in %, beide zwischen 60% und 80%
  • Immer bei demselben Hersteller bleiben
  • Nährstoffmängel abklären: Eisen/Ferritin/CRP, Vitamin D, Vitamin B12/Holo TC und Zink
  • Genügend Ruhepausen machen und ausreichend schlafen
  • Stress so gut wie möglich minimieren und Entspannungsübungen erlernen
  • Auf seinen Körper hören!
  • Dann steht einem (weitestgehend) ruhigen Leben mit Hashi nichts mehr im Weg!


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Quellen:
Hormonselbsthilfe - TSH-Normwert