Das ich kein Gluten vertrage, weil ich vor über einem Jahr damit aufgehört habe, weiß ich ja nun, weil ich mehrere Belastungsproben unternommen habe, die nicht gut endeten.


Zum Glück durfte ich vor 2 Wochen einen Gentest auf Zöliakie machen, wenn auch eher auf eigene Kosten (143€ für 3 Werte), aber das war es mir erstmal wert.
Von 3 Blutwerten war aber nur einer positiv und das ist der, der eher selten bei Zöliakie-Patienten vor kommt. Aber dennoch schwer zu erkennen, ob ich nun die Veranlagung habe oder nicht.



Hilfe durch die DZG


Da ich ja nun nicht genau wusste, was meine Werte eigentlich sagen, wurde mir Frau Dr. Baas von der DZG empfohlen.


Ihr schickte ich meine Werte und eine kurze Beschreibung, dass ich schon seit einem Jahr glutenfrei lebe.
Zurück kam ein paar Tage später folgende Antwort:
"Sie tragen ... ein halbes Merkmal, das zur Zöliakie disponieren kann (HLA-DQB1*02:02). Zwar haben nicht so viele Patienten mit Zöliakie diese Konstellation, aber sie schließt die Zöliakie eben auch nicht vollständig aus. Um die Diagnose nun eindeutig zu klären, wäre dann die Belastung über mindestens vier, besser 10-12 Wochen in Abhängigkeit von der Schwere der Beschwerden anzudenken. Das sollte man bei Hashimoto durchaus klären. "



Also Versuch #5 der Glutenbelastung


Am 29.04. (lässt sich gut merken, da Carmen an dem Tag Geburtstag hat) begann ich meien Glutenbelastung in gaaaaaaaaaaanz kleinen Schritten.
Ich aß ein ganz kleines Stück vom Pflaumenkuchen unserer Mutter und wartete, gerüstet mit Iberogast und Buscopan, auf den Supergau - der aber komischerweise nicht kam.


Am nächsten Morgen beließ ich es erstmal bei gf Brötchen, pirschte mich dann gegen Nachmittag bei einem Treffen mit Freunden an Gnocci heran, die ich bis auf leichte Übelkeit ohne Probleme vertrug. Und so ging es nach und nach weiter mit dem erhöhen vom Gluten.



Bisher bin ich bei Woche 2 von 12 und hatte anfangs sehr oft starke Übelkeit und Sodbrennen. Teilweise konnte ich nachts kaum schlafen, weil ich dachte mein Magen hört nie wieder auf. Vermutlich kommt es auch darauf an, was man isst.


Ich habe keine Ahnung, ob ich mir die Gluten-(ich nenn sie mal Intoleranz) durch den Verzicht selbst "angezüchtet" habe, aber ich möchte einfach Gewissheit.
Es gibt so viele Hashimoto-Patienten, die unerkannt und symptombehafetet, nicht ernst genommen, mehr oder weniger durch die Welt wandeln. Und es gibt auch eben solche, die mit Hashi eine unerkannte Zöliakie haben.


Nachdem was ich bisher über Zöliakie weiß, sollte man sich mit Hashi nicht einfach Glutenfrei ernähren, nur weil dann die Symptome verschwinden.
Es gibt einen Unterschied zwischen einer Autoimmunerkrankung und einer Intoleranz. Und bei einer undiagnostizierten Zöliakie schadet jeder noch so kleine Krümel Gluten den Darmzotten, weshalb das Darmkrebsrisiko ansteigt.


Man müsste dann so viel in der Küche austauschen/reinigen, damit keine Krümel irgendwo reinkommen, nur um das Kontaminationsrisiko wirklich gering zu halten.
Daher meine persönliche Meinung: Lieber erst testen lassen und danach kann man immer noch auf Gluten verzichten, weiß dann aber, dass ein wenig Gluten "nur" zu Symtomen führt, aber nicht zur Zerstörung der Darmzotten.


Ich ärgere mich immernoch, dass ich mich letztes Jahr, wegen einem Buch hab sofort zu glutenfrei überreden lassen. Erst viel später kam ich auf Zöliakie und wenn man einmal gf isst, merkt man hat mit Gluten Symptome ohne gesicherte Diagnose bzw. ohne vorherige Testung, ist die 10-12 wöchige Glutenbelastung die pure Hölle.


Da kann ich jetzt froh sein, dass die heftigen Unterleibsschmerzen (ja es fühlte sich an, als würde das Unterleib explodieren) und die Darmbeschwerden nicht kamen.